Last but not least präsentiert unser «Hier spielt die Musik»-Sendungsmacher Martin Bläsi seine Lieblingsplatten aus dem letzten Jahr:
Nina Hagen – Unity
Auf ihrem ersten Album seit elf Jahren haut Nina Hagen mit der flachen Hand auf den politischen Zeitgeist. Sie klingt dabei so frisch und zugänglich, wie seit ihrem 1993er Album Revolution Ballroom nicht mehr. Das neuste Werk vermischt hart groovende Rhythmen mit Pop, Jazz und Reggae alles perfekt ausbalanciert. Nina Hagen muss nichts mehr beweisen, hat es aber doch. Die Mutter des Punk gibt ein grossartiges Comeback.
Liam Gallagher – C’mon You Know
Liam Galllaghers drittes Solo Album brachte uns für den Sommer genau das, was wir in letzter Zeit vermissten. Ein farbenfrohes angstloses Set an Songs, die positiv vom Himmel strahlten, gepaart mit gewohnt grossen Indie Hymnen. An den besten Tagen kümmerte uns kein Scheiss der Welt und wir genossen die guten Stunden der langen Nächte. Vom schwierigen dritten Album nichts zu spüren. Seine bisher abwechslungsreichste Platte überhaupt. Nice one, Mate.
Fontaines DC – Skinty Fia
Die fünf aus Dublin brechen zu neuen Abenteuern auf mit ihrem neusten Album Skinty Fia. Sie erzählen uns in ihren Texten die harte und ehrliche Wahrheit über ein England nach Brexit und als Irish Boys in London. Musikalisch wird das untermauert mit kratzigem Post Punk Indie, Einflüssen von The Cure, Madchester und Trip-Hop. Grosses Songwriting zu hören bei Jackie down the Line, dem Titelstück Skinty Fia oder I love You. Rockmusik einmal mehr tot gesagt auf der Insel, Fontaines DC sind hier um sie wieder zu beleben und weiter zu bringen.
Frank Turner – FTHC
FTHC steht für Frank Turner Hardcore, auch wenn er heute keinen mehr spielt auf seinem aktuellen neusten Wurf – leben tut er Ihn allemal noch. The never ending Tour brachte Frank Turner & The Sleeping Souls auch dieses Jahr wieder auf alle möglichen Kontinente der Welt, wo er die neuesten Songs aus dem Album präsentierte. Punk, Rock & Folk und viel Spielfreude sind seine Markenzeichen für das wir ihn lieben. Das neue Album ist ein prächtiger mittelklasse Wagen mit Turbobooster, der sich jedoch wie ein Ferrari fährt und man höllisch aufpassen muss, die Kurve zu kriegen.
Wet Leg – Wet Leg
Das Duo bringt Leben und Spass zurück zum Indie. Die zwei Freundinnen von der Isle of Wight folgen mit ihrem selbst betitelten Debut Album in die Fussstapfen von Franz Ferdinand und den Arctic Monkeys auf Domino Records. Sie haben abgeliefert. Wet Leg bestehen den Hype und reiten auf der ersten Welle ihres Erfolgs. Mit Herzschmerz und lustigen Texten aus Sicht der heutigen Generation treffen sie voll ins Herz, dabei werfen sie locker ein paar Hitsongs ab von ihrem Erstling. Wie wäre eine Welt ohne Chaise Longue, Wet Dream und Angelica – eine schlechte und traurige. Sie bringen das Lachen zurück in die britische Gitarrenmusik.
