Ist einmal ein Trend entstanden, dauert es nicht lange, bis die Nachahmer folgen. Anderson. Paak vereint gleich mehrere Trends. Und sein Zweitling «Malibu» liefert den gelungenen Soundtrack zu dieser Kopierorgie.

Anderson .Paak kam in der Kirche mit dem Schlagzeug in Berührung und setzte früh auf die Karte Musik. Sein Geld verdiente Paak aber vor allem auf einer Marihuana-Farm, bis er nach der Entlassung auf der Strasse stand – inklusive Frau und Kind. Die Hip-Hop-Gruppe Sa-Ra nahm ihn daraufhin unter ihre Fittiche, was der Karriere einen Push gab.

Nach dem Wirken als Sessiondrummer bei einem American Idol-Teilnehmer veröffentlichte er sein Debütalbum «Venice», woraufhin ein gewisser Dr. Dre  aufmerksam wurde und den Afro-Koreaner massgeblich beim Produktionsprozess von «Compton» miteinbezog. Damit war für Paak auch der Weg für «Malibu» gebahnt.

«Malibu» ist eine Platte, die einen etwas zwiespältigen Eindruck hinterlässt. Sie kopiert  Kendrick Lamar, D’Angelo, Kamasi Washington und weitere Trendsetter der Black Music sowie des Neo Soul derart offensichtlich, dass es fast ein wenig peinlich wirkt  – man achte sich nur auf den Echo-Schrei à la Lamar. Andererseits bestand die heutige Pop-Musik schon immer auch aus der Kombination von Einflüssen.

Und da hat Paak ganze Arbeit geleistet. Neben Features von Stars wie Madlib, Tokimonsta oder Hiatus Kaiyotes Nai Palm (um nur einige zu nennen) glänzt die Platte mit dicken Basslinien, groovenden Drums und ordentlichen Neo-Soul-Anleihen; «Am I Wrong» ist sogar ein veritabler Disco-Hit! Fazit: Das ist alles nicht neu, aber gut. Wenn Paak es schafft, hier seine eigene Note noch stärker einzubringen, steht der nächste Star bereit.

8/10

Stoph Ruckli

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