Eigenartig ist „Volcano“ von den Temples geworden. Ein bisschen Pop, ein bisschen Psychedelik, ein bisschen Melodie, ein bisschen schräg.

Auf ihrem Debüt waren die 60er Psychedelik noch eindeutiger auszumachen. Da gab es klare Einflüsse von The Hollies bis Buffalo Springfield zu hören. Auf „Volcano“ nun sind die Gitarren beinahe stillgelegt und stattdessen gibt es verwaschenen Synthipop, der etwa so psychedelisch daherkommt wie eine Überdosis Latte Macchiatto. Das Ganze klingt leider ein wenig zu flach und zu unaufgeregt, um sich über tanzende Klänge an der Wand abzulachen.

Vielmehr ist Gefälligkeit angesagt. Die Kompositionen bewegen sich fast alle in demselben Tempo und Soundbild. „Nur“ Popmusik ist das aber auch nicht wirklich, dazu sind die Songstrukturen zu seltsam.

Temples suchen auf „Volcano“ die Balance zwischen Wagnis und Gefälligkeit, was ihnen aber nicht ganz so grossartig gelingt wie beispielsweise den vergleichbaren Flaming Lips auf deren letzten Platte, die dieser hier offensichtlich Pate stand. Unterm Strich: Ein kurioses Album, in sich stimmig aber in ihrer Umsetzung zu wenig konsequent.

6/10

LIVE: 21.04.17 im Plaza Zürich Konzertinfos & Tickets

Marc Flury

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