In ihren frühen Jahren waren sie die Speerspitze des Indie. The Wombats haben ihre stürmische Phase abgelegt. Auf Oh! The Ocean zeigen sie sich reifer, aber keineswegs langweiliger.

Der Einstieg ins neue Album von The Wombats ist überraschend ruhig und nachdenklich. Die Synthesizer klingen weicher, die Gitarren weniger verzerrt, die Vocals sind entschleunigt und die Rhythmen fliessen langsamer. Doch trotz dieser Veränderung bleibt der markante Drumsound ein unverkennbares Markenzeichen der Band. Ihr Sound ist von wilden Teenagerhymnen zu einem gezähmteren Stil übergegangen, ohne dabei seinen Indie-Charme zu verlieren.

Frontmann Matthew Murphy hatte bei einem Strandspazierung plötzlich die Erkenntnis, dass er zu sehr in seiner eigenen Bubble lebte und das echte Leben um ihn herum ignorierte. Das führte zu einem der ambitioniertesten Alben der Band. Oh! The Ocean zeigt eine breite Palette an Einflüssen, von Death Cab For Cutie bis Joy Division.

Das Musikvideo zu Sorry I’m Late, I Didn’t Want to Come greift das Thema soziale Angst auf humorvolle Weise auf. Es zeigt den inneren Konflikt zwischen dem Wunsch nach Interaktion und dem Bedürfnis nach Isolation – diesem „Lasst mich doch alle in Ruhe“-Gefühl.

Blood on the Hospital Floor gibt uns zu verstehen, dass viele schwierige Lebenssituationen auf den zweiten Blick oft simpler sind, als sie zunächst erscheinen. Murphy ergänzt: „Es geht darum, dass viele Probleme im Leben weniger dramatisch sind, als sie uns vorkommen. Man muss das Chaos einfach aufwischen und weitermachen.“