Zumindest musikalisch bewegten sich die Manics auf ihren jüngeren Alben in vergleichsweise ruhigem Fahrwasser. Von den Kritikern meist wohlwollend aufgenommen, goutierten dies die alten Fans nicht immer.

Auf ihrem neuen und 13. Album bedienen sich die Walliser nun auffallend häufig bei ihrem etwas weiter zurückliegenden Backkatalog. Das ist nicht wirklich schlecht, wirkt bisweilen aber etwas bemüht.

Manch einer fragte sich nach den beiden letzten grossartigen Scheiben „Rewind The Film“ und „Futurology“, ob dieser Doppelschlag nach 30 Jahren Bandgeschichte das Ende der kreativen Fahnenstange darstellen würde. „Resistance Is Futile“ scheint die Antwort darauf zu geben, denn hier wird manches aus dem eigenen Backkatalog neu aufgewärmt. Das geht dann doch das eine oder andere Mal gründlich daneben. Etwa im wohl schlechtesten Opener der Bandgeschichte, „People Give In“ oder im schmalzüberzogenen „Hold me like a Heaven“, wo James Dean Bradfield die Frage nach der Zukunft gleich selbst stellt („What is the Future of the Future?„).

Ja wohin des Weges meine Herren?

Vieles von dem was hier serviert wird, haben wir schon mal gehört. Nur mit mehr Zorn und weniger Pathos, unverkrampfter und einfach besser. Aber zwischendurch gibt es sie doch noch, die Momente die uns in Erinnerung rufen, weshalb wir diese Band so verdammt lieben. Etwa bei „Vivian“ welches (diesmal in angenehmerweise) auf die „This Is My Truth…“ – Ära verweist. Oder die flott vorantreibende erste Single „International Blue“. Und dann gibt es da noch den grossartigen, engagierten Kracher „Sequels of forgotten Wars“, welcher vieles in sich vereint, was diese Band auszeichnet. So bleiben denn eine Handvoll solider Songs, einige Ausreisser nach oben, das eine oder andere Ärgernis und die Erkenntnis, dass auch diese Band nur mit Wasser kocht.

6/10

Kaspar Hunziker