Der zweite Appetizer des kommenden Madrugada-Albums strahlt den typischen pessimistischen Optimismus aus, mit dem die Norweger die Welt seit Jahrzehnten in ihren Bann zieht.

Was passt besser zum Herbst als Madrugada? Wenn Melancholie eine Stimme hätte, dann wäre es die von Sivert Høyem. Wie ein schleichender Morgennebel legt sie sich übers Gemüt. Mehr noch: Man kann sich ihr nicht entziehen, auch wenn man weiss, dass man damit soeben den Fahrstuhl zur Schwermütigkeit betreten hat und es steil nach unten geht. Die drei Norweger sind quasi das Anti-Anti-Depressiva der Musikwelt und malen mit ihrem neuesten Song „Dreams at Midnight“ erneut düstere Wolken an die Wand. „Es geht um eine Party, die vorbei ist, bevor man es merkt und blickt zurück auf eine bestimmte Zeit und einen bestimmten Ort, nämlich Oslo in den späten 90er Jahren“, steht im Pressetext.

Party? Madrugada? Egal, hauptsache ein neuer Song von der grossartigen Band, die viel zu lange weg war und seit zwei Jahren nicht nur tourt, sondern auch bald ein neues Album veröffentlicht. Wie es wird? Soviel haben die Altmeister des Deprotainments verraten: „Sivert hat ein paar schöne Bilder parat: ‚Niemand redet über die Liebe und den Sonnenschein, wenn die ersten grauen Flecken auftauchen, die Lieder, die dich vor einer Stunde noch umgehauen haben, sind jetzt wieder sinnlos‘.“

Vor der ersten Single „Nobody Loves You Like I Do“ sei gewarnt: Es ist so schwermütig, dass man danach an eine Schlagerparty will, um zu vergessen. 

LIVE: 23.03.2022 Komplex 457 präsentiert von Piratenradio.ch