Ein gefälliger Song mit deutlichen Worten: “Where’s The Revolution”. Depeche Mode sind mit einer neuen Single zurück und das im richtigen Moment.
Das Timing ist perfekt. Bevor die Welt in Resignation und/oder Selbstgefälligkeit versinkt, graben Depeche Mode den einst selbstverständlichen, mittlerweile aber kaum noch gebrauchten Aspekt der Popkultur aus, den Protestsong. Dave Gahan fragt, ob wir unsere Entscheidungen noch selber treffen, ob wir uns manipulieren und für dumm verkaufen lassen wollen und wo die verdammte Revolution bleibt.
Es ist bemerkenswert, dass er sich dabei nicht in ausgefranste Anklagen gegen die Machthaber und „Wir-sind-doch-alle-gleich“ Liebestagebucheinträge über Friede, Freude und Eierkuchen unter uns netten Menschen verzettelt. Nein, er knallt dem Volke eins vor den Latz angesichts dessen Passivität und Schwarmdummheit. Die Musik dazu tritt dementsprechend in den Hintergrund. Das ist kein grosser Song und soll es vermutlich auch nicht sein. Hier haben die Worte das Sagen, wie es sich für einen zünftigen Protestsong gehört. Man wünscht sich gleich wieder mehr davon.
Marc Flury