Da macht der müde Musigschurni zwischen Kafi und Zigi mal wieder ein mit Vorschusslorbeeren bedachtes Postpäckchen auf und wird von einem selbstproduziertem Debut gehörig durchgeföhnt. NAP aus Oldenburg (DE) mischen gerade die Indierockszene auf und das zurecht.

Klar ist „Villa“ ein Verwursteln von allseits gehörten Sounds und Stilen. Psychedelisch, proggig, jambasiert. Aber sie bringen das  mit Cleverness, Geschmack und Panache rüber und man verliert sich sofort in diesen Klangwelten und wird durchwegs bei der Stange gehalten. Wir hören hier gelebte und geliebte Musik. Es scheint fast, als hätte da jemand zufälligerweise auf den Aufnahmeknopf gedrückt, während sich die Band stilsicher und kompakt durch ihre ausufernden und verschachtelten Monsterkompositionen jagt.

Black Sabbath und Fu Manchu sind zwar allgegenwärtig, aber das ist keine Epigonenmusik. Die von meistens fuzzigen und unverhofft durchbrechenden cleanen, twangigen Surfgitarren geführte Spielfreude verpasst NAP ihre eigene Farbe. Und es ist nicht zuletzt souverän gespielt. Die Grooves sind wild aber auf den Punkt, die Sounds fein gewählt und die Breaks da, wo sie hingehören. Haben wir schon erwähnt, dass sie dieses Debut selber produziert haben? In Kleinauflage selber verschickt haben? Und die Presse ist nun ausser Rand und Band. Wir schliessen uns an.

Stonerjamprogsurfdoom der frischeren Sorte: 10/10

Marc Flury

Website der Band

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